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Konfusion im Leben und meine 7 Tipps, wie du damit umgehen kannst

Konfusion im Leben

Ist Konfusion bei dir oder einem deiner Mitmenschen gerade ein Thema? Wem soll man seinen Glauben jetzt noch schenken? Wem darf man vertrauen? Soll man überhaupt noch an irgendetwas glauben? Oder ist klammheimlicher Rückzug in die eigene kleine Welt die bessere Alternative? Wie du mit der Verwirrung umgehen kannst, welche zur Zeit die Gesellschaft, Partnerschaften und langjährige Freundschaften spaltet, darum soll es im heutigen Blog-Impuls gehen.

Zu Recht wirst du dich fragen, was Konfusion im Leben mit osteopathischem Leben zu tun hat. Wenn du mir schon eine Weile folgst, wirst du gemerkt haben, dass ich nicht ausschließlich rein osteopathische Themen hier verblogge. Ich brenne neben der Osteopathie für die menschliche Psyche und in meinen Beiträgen erzähle und verarbeite ich, was die Menschen beschäftigt, mit denen ich so im Alltag zu tun habe. Mal sind´s Kollegen, mal Bekannte, mal Patienten.

Irgendwo treffen wir uns alle.

Denn wir sind alle Menschen …

…in dem gleichen Leben.

Haben alle gleiche Grundbedürfnisse. Nach ausreichend Essen, Trinken, Schlafen aber vor allem auch nach Sicherheit und sozialen Bindungen. Gerade das Bedürfnis nach Sicherheit und auch das Bedürfnis nach Kontakt wurde in den letzten Wochen derartig geschüttelt, dass ich es als normal empfinde, dass wir Menschen in Teilen jetzt irritiert sind. Manche mehr und andere weniger.

Und dann kommt es zur Konfusion im Leben.

Jetzt ist einfach nur spannend, aus welchem Anteil heraus wir agieren.

Hier sind wir vielleicht in einem Anteil irritiert, docken an eigenen Ängsten oder Verhaltensmustern an, die wir irgendwann früher als Strategie erlernt haben. Früher, als es möglicherweise ums nackte Überleben ging. Als Kämpfen einen real lebensnotwendigen Grund hatte. Diese Strategien haben leider so rein gar nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun. Sie wirken sich einfach nur aus. Wir werden angetriggert. (wir fühlen uns als Opfer, keiner kann sagen, wie es wirklich weitergeht – das bringt Unsicherheiten hervor, wir haben Angst, irgendwo geht es meistens um Schuld und ganz oft ist auch Wut im Spiel).

In einem anderen, dem eher gesunden Anteil, können wir parallel dazu ganz funktionsfähig sein. Gehen ganz normal unserer Arbeit nach, führen normale Beziehungen und organisieren unseren üblichen Alltag.

Das kann konfus auf Mitmenschen wirken, ist aber ganz physiologisches Verhalten. Jeder – wirklich jeder trägt solche und solche Anteile in sich. Unser Verhalten wiederum hängt davon ab, wie wir aufgewachsen sind, was uns im Leben wiederfahren ist und welche Fähigkeiten wir ausgeprägt haben, damit umzugehen.

Ich selbst, und da bin ich garantiert nicht die einzige, habe nicht nur die angenehme Palette der Gefühle durchgearbeitet und kann also mit Sicherheit sagen – hinter jedem Verhalten, sei es noch so abstrakt … steckt irgendeine Bedeutung. Und nochmal – es steht mir nicht zu, nach dieser Bedeutung bei anderen zu suchen. Darum soll es auch gar nicht gehen.

Sondern:

Vielmehr möchte ich dir ein paar ganz einfache Grundregeln an die Hand geben, wie es jetzt und die nächsten Monate gelingt, ruhig und besonnen durchs Leben zu gehen und sich eben gerade nicht durch Menschen irritieren zu lassen, die das Hier und Jetzt, wenn auch nur für Augenblicke, immer wieder verlassen. (das heißt – die aus ihren verletzten und irritierten Anteilen agieren oder reagieren und damit teils fürchterliche Schäden anrichten). Selten sind sie sich darüber bewusst. (Wenn wir uns darüber bewusst wären – wäre es keine unbewusste Strategie mehr.)

Aber du kannst dir bewusst werden – in was für einem Film DU dich befindest.

…kleines Beispiel:

Jetzt begegne ich also jemandem, der gerade aus einem irritierten Anteil agiert.

Ich nehme also einfach nur wahr – irgendwas ist da los. Er oder sie ist aufgeregt, beschimpft mich oder andere, ignoriert mich oder andere …. macht dies, macht das oder macht gar nix, ist phlegmatisch … ich nehme, wie ich es schon oft schrieb, einfach mal die Faktenlage wahr.

Und damit gehen wir nun rein in den Alltag… in genau diese Konfusionen, die uns gerade zu Hauf und wahrscheinlich im Sekundentakt begegnen:

Jetzt öffnen also so schön langsam die Restaurants.

Wie Vögel nach dem Regen, verlassen wir endlich wieder unsere Nester …orientieren uns, schütteln uns …

…und bald sporteln wir auch wieder in Fitnessstudios … treffen auf andere und stellen fest, dass irgendwas anders ist als vor paar Monaten.

Was ist mit unserem Herz und mit unseren Köpfen los? Kommt es nur mir so vor? Es bleibt auf einer gewissen Ebene sehr ruhig. Kühl-ruhig. Nicht überall aber bestimmte Strukturen, welche noch vor Kurzem als sehr verbindlich, wahr und auch inspirativ erschienen, sind einfach weggebrochen. Sind einfach nicht mehr da.

Menschen zeigen sich ambivalent. (weil sie möglicherweise einen gesunden und einen irritierten Teil in sich tragen)

In die Augen schauen – oder doch nicht?

Sich der Realität stellen – oder doch nicht?

Nicht mit – nicht ohne?

Ich bin ok – du bist ok – oder doch nicht?

Offiziell zeigen sie sich motiviert, aufgeschlossen – doch wenn es enger, unausweichlicher wird, ziehen sie sich unter fadenscheinigen Gründen zurück. Gespräche werden abgebrochen oder es finden Missionierungen statt. Nachfragen, mails oder andere Nachrichten nicht beantwortet, Termine nicht gehalten … eine Menge vorher nicht Dagewesenes taucht da plötzlich auf.

Mögliches Opferdasein, Überheblichkeit oder eben einfach nur Konfusion – das steht mir nicht zu, zu urteilen, wer in welchem Zustand ist. Es ist auch einfach nicht ratsam, sich damit abzumühen, was wohl jemand haben könnte. Wenn es auch manchmal interessant wäre – es ist nicht meine Aufgabe, zu analysieren – warum Menschen so ticken wie sie ticken. (Es sei denn – jemand bezahlt mich dafür und beauftragt mich, mit ihm gemeinsam auf die Suche zu gehen. Das ist der therapeutische Kontext, das ist was anderes, das meine ich in diesem Beitrag nicht.)

Mit diesem Beitrag möchte ich dich einfach einladen, bei deiner eigenen Klarheit und durch deine eigene Reflektiertheit, ganz bei dir zu bleiben. Unabhängig, was rundherum so läuft.

Und da läuft eben gerade eine Menge … insofern – kommen hier jetzt meine Tipps:

  • Bleib´ einfach du selbst und nimm´ nicht alles persönlich.
  • Bleibe bei deinem eigenen Denken, lass dich dabei durchaus von deiner Intuition leiten. Natürlich werden wir durch unfassbar viele Informationen anderer gespeist, eigenes Denken beinhaltet aber selbstbewusstes Abwegen all derer Fakten, die an uns herangetragen werden.
  • Niemand ist besser als du. Punkt. Auch die nicht, die sich an ein höheres Wissen angebunden glauben.
  • Ja – jetzt komme ich auch ein wenig missionarisch um die Ecke – versuch´ mal offen zu sein für andere Meinungen. (aber behalte trotzdem deine :-) )
  • Und grenz dich ruhig ab, wenn es unsachlich wird, wenn es keine Möglichkeit des Gesprächs oder der Verhandlung oder der Diskussion gibt. Auch wenn es einseitig wird, polemisch oder missionarisch. (…also begib´ dich auf gar keinen Fall in eine unterwürfige Rolle … wozu auch?)
  • Sich auf eigene Grundfeste stützen. Was kann ich? Was habe ich? Wen oder was brauche ich tatsächlich für mein derzeitiges Leben? Wer steht wirklich hinter mir?
  • Sich an der Natur orientieren – vor allem an den Rhythmen. Die Natur macht einfach immer weiter. Das kannst du auch.

…Fällt dir noch was ein? Dann schreib´ es ruhig für die anderen in die Kommentare.

Oder denkst du dir gerade – schön und gut Sandra, aber ich begegne gerade unentwegt Dingen, die kaum bis ganz schwer auszuhalten sind? Was mache ich dann?

Dann erinnere dich einfach an die Metapher der zwei Wölfe.

In der es versinnbildlicht um die zwei Anteile in uns geht – die gegeneinander kämpfen, wie zwei wilde Wölfe.

Der eine Wolf spiegelt das Böse und kämpft mit Hass, Eifersucht, Arroganz, Wut, Missgunst, Ego und all diesen Dingen.

Der andere Wolf stellt die guten Dinge dar. Liebe, Hoffnung, Mitgefühl, Vertrauen, Mitmenschlichkeit, Verbindung, Ehre. 

Und am Ende stellt sich die Frage, welcher Wolf gewinnt …. und es wird der sein, den du fütterst.

 

Die Wahrheit ist immer sehr hart – und es gibt immer die Möglichkeit, Dinge zu verändern!

In diesem Sinne – wünsche ich dir eine gute Zeit und schreib´ mir gern hier oder per mail, was dieser Text in dir bewegt. ( info(at)osteopathie-hintringer.de )

 

PS: Für mehr Entspannung empfehle ich dir eine Runde Nasenatmung. Das tut immer gut!

 

 

 

Ein Kommentar

  • Liebe Sandra,
    vielen Dank für dein Bericht.
    Es hilft mit sehr in meiner momentanen Situation.
    Ich lebe mein ganzes Leben in Sorge
    – um die Eltern, den Kindern, Enkelkinder, Geld, Alltag
    Mein Ziel mit 67 Jahre ist .. sorglos und unbeschwert die letzten Jahre meines Lebens zu leben und doch habe ich das Gefühl, dass ich Sorgen anderer anziehe um wichtig zu sein.
    Vielleicht weil ich nur mich bedeutend gefühlt habe, wenn ich gebraucht bzw. benutzt wurde.

    Ich möchte mit klarem Verstand bis zu meinem Lebensende leben.
    Sehr viele Menschen gehen in die Demenz um ihren Gedanken nicht mehr hören zu müssen.
    Sie verlassen ihren Verstand, weil sie ihre Themen nicht mehr lösen können.
    Hilflosigkeit statt zu erkennen, dass wir viele Themen nicht lösen können.

    Die Sorgen sind wie ein Schneeball..
    Sie dringen in unseren Gedanken und werden von Tag zu Tag größer.
    Sie verbinden sich mit allem was Sie finden und rauben uns den Schlaf.

    Ich gebe nicht auf. Ich werde einen Weg finden.

    Herzliche Glückwünsche
    Alexandra Schneider

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