Gesundheitstipp 39/51: Warum ein entspanntes Essverhalten auch für dich wichtig ist.
In diesem Gesundheitstipp erkläre ich dir, warum es sich lohnt, deine Aufmerksamkeit auf dein Essverhalten zu richten. Viele Menschen suchen meine Praxis auf und klagen über Bauchschmerzen, Blähbäuche und massive Verdauungsbeschwerden. Doch ob das immer und ausschließlich am Nahrungsmittel liegt, wage ich zu bezweifeln. Denn auch die Art und Weise wie und unter welchen Umständen wir essen, hat Auswirkungen auf unsere Verdauungsorgane.
Unser autonomes Nervensystem, welches unter anderem die Verdauung regelt, hat zwei große Anteile. Den Sympathikus (der Antreiber) und der Parasympathikus (der Entspanner). Jeder Moment unseres Lebens wird entweder über den einen oder den anderen Anteil geregelt. Um gute Verdauungsarbeit zu leisten, brauchen wir den Entspanner. Den Parasympathikus.
Unser klassischer Alltag wird jedoch zum größten Teil vom Sympathikus, dem Antreiber und Aktivierer bestimmt. Das ist grundlegend auch gut so, denn ohne diesen Anteil des Nervensystems könnten wir keinerlei Leistung vollbringen, sondern kämen uns unentwegt vor, wie ein Bär im Winterschlaf.
Entscheidend ist, ob ein Körpersystem in der Lage ist, den anderen Anteil mitarbeiten zu lassen. Kurz, die Entspannungsfähigkeit in einem Körpersystem spielt in vielen Belangen eine große Rolle, so auch bei unserer Verdauung. Sicherlich kennst du dieses lustige Gluckern in deinem Bauch, was besonders gern dann kommt, wenn es besonders peinlich, nämlich dann wenn es sehr leise rundherum ist. Ich sag dir was. Dieses Gluckern muss dir in keinster Weise peinlich sein, sondern ist ein wundervolles Anzeichen, dass deine Gedärme wunderbar funktionieren und gerade ein wenig entspannen. In osteopathischen Behandlungen oder Yogakursen freue ich mich sehr, wenn ich es bei den Teilnehmern höre.
Doch was hat das jetzt alles mit Essverhalten zu tun?
Bei vielen Menschen verläuft der Vormittag extrem stressig, das heißt Termindruck, Lärm, Hektik. Es überwiegt das Antreibersystem. Dieses lässt die inneren Organe in einen Anspannungszustand geraten. Die meisten rennen dann mittags schnell in die Kantine und knallen sich innerhalb weniger Minuten das Essen rein. Im Idealfall erfolgt währenddessen noch ein Diskussionsgespräch mit den Kollegen. Einfach nur hektisch alles. Die Darmschlingen ächzen nun verkrampft unter der eintreffenden Nahrungsmenge und können im Zweifel überhaupt nichts damit anfangen. Die Nahrungsmittel brauchen somit durchschnittlich länger für die sogenannte Darmpassage. Es bilden sich Gärungsgase, der Bauch spannt sich und beginnt recht bald zu schmerzen. Der rettende Pups schickt sich leider nicht im Büro, das Debakel nimmt seinen Lauf.
Die folgende Liste hilft dir, dein Essen entspannter zu gestalten:
- Essenszeiten mit ausreichend Zeit einplanen – überhaupt Essenszeiten einplanen
- ruhige Umgebung
- keine aufregenden Fernseh- , Radio-, oder Internetimpulse
- keine aufregenden Gespräche
- sich auf das Essen und die Nahrungsmittel konzentrieren
- in Ruhe kauen – wer schafft denn heutzutage noch 32 x ?!?
- beim Essen sitzen
- Nach dem Essen sollst du ruhen – oder 1000 Schritte tun. Da ist was dran.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine genussvolle Woche. Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie. Der nächste Gesundheitstipp erscheint in einer Woche. Schau gern wieder rein.
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