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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Osteopathie und Physiotherapie?

Unterschied Osteopathie Physiotherapie

Oft werde ich gefragt, wo der Unterschied zwischen Osteopathie und Physiotherapie liegt. Denn scheinbar ähneln sich die beiden sehr wirksamen und beliebten Therapiemethoden. Und auch wenn es ein paar Deckungsleichheiten wie zum Beispiel die 1:1 Betreuung oder die Behandlung mit den Händen gibt, so zeigen sich bei genauerem Hinsehen mehrere grundlegende Unterschiede, die du kennen solltest. Im folgenden Beitrag erfährst du alles, was Physiotherapie von Osteopathie unterscheidet.

Wodurch unterscheidet sich Osteopathie von Physiotherapie?

Die Ausbildung und Berufsanerkennung in Deutschland

Die Ausbildung der Physiotherapeuten ist in Deutschland klar geregelt. 3 Jahre mit insgesamt 2900 Stunden müssen absolviert werden. Dies ist verankert im letztmalig 1994 aktualisierten Masseur- und Physiotherapeutengesetz.
Danach erfolgt eine staatliche, mündliche, schriftliche und praktische Prüfung mit sogenannter staatlicher Anerkennung. Die Ausbildungen finden an Schulen statt. Verschiedene und ebenso klar definierte Praktikumseinsätze in den verschiedenen Fachgebieten der Medizin müssen durchlaufen werden.

Unterrichtet werden in der Grundausbildung Anatomie, Physiologie, spezielle Krankheitslehre, krankengymnastische Techniken, Bewegungslehre, Grundlagen der Psychologie, Neurologie, Orthopädie, Berufs- Gesetzes- und Staatskunde, angewandte Physik und Biomechanik, Elektrotherapie, Hydrotherapie sowie Trainingslehre.

Außerdem ist es möglich, Physiotherapie an einer deutschen Hochschule zu studieren. Zu den oben genannten Ausbildungsinhalten kommen dann noch Gesundheitswissenschaften, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement. Das Studium endet nach 7-8 Semestern  mit einem Bachelorabschluß sowie der staatlichen Anerkennung als Physiotherapeut. Ein weiterführendes Masterstudium ist möglich.

Habe ich was vergessen – dann berichtigt mich gern im Kommentarfeld unten.

Was doch ziemlich deutlich wird ist, das es eine Menge Stoff in ziemlich wenig Zeit ist. So vertiefen und spezialisieren sich die meisten Physiotherapeuten und absolvieren nach der Ausbildung spezielle Fortbildungen wie Manuelle Therapie, Bobath oder die Lymphdrainage. Um nur ein paar klassische Beispiele zu nennen.

Die Ausbildung der Osteopathie hingegen findet meistens berufsbegleitend und meistens an freien Instituten statt. Demnach ist die Ausbildung nach wie vor nicht staatlich geregelt und die Anzahl der zu absolvierenden Stunden schwankt doch erheblich.

Als ideal sehen wir Osteopathen die 4-5-jährige nebenberufliche Ausbildung an. Hierbei müssen in der Regel 1350 Unterrichtsstunden absolivert werden. Dem unglaublichen Boom, den diese Methode seit einiger Zeit erfährt, ist es aus meiner Sicht geschuldet, dass es sehr viele verkürzte Ausbildungen gibt.

Weiterhin ist es möglich, diese Weiterbildung als Bachelorstudiengang an einzelnen Hochschulen und direkt nach dem Abitur zu starten.

Ausbildungsinhalte sind sowohl berufsbegleitend als auch im Vollzeitstudiengang hier im wesentlichen in parietaler Osteopathie (kurzgesagt Knochen, Muskeln, Gelenke), viszeraler Osteopathie (Organe) sowie craniosakraler Osteopathie (Schädelknochen in Verbindung zum Becken und dem eigenständigen craniosakralen Rhythmus, der uns allen innewohnt).

Anatomie, Anatomie, Anatomie.

Ja – ganz bewusst schreibe ich das Wort drei Mal, denn die meiste Zeit verbringt man mit dem intensiven studieren von Anatomiebüchern, Skelett und Co. Weiterhin geht es um Differentialdiagose, Pathologie, Psychologie, Gesprächsführung und vor allem das Erstellen der Zusammenhänge zwischen den zuvor genannten Körpersystemen den sogenannten Ursache-Folgeketten.

Am Ende der Weiterbildung wird eine mündliche, schriftliche sowie praktische Prüfung fällig und fakultativ darf eine Diplomarbeit angefertigt werden. Da diese Weiterbildung zumeist privat organisiert ist, gibt es weder zu den Prüfungen noch zur Diplomarbeit eine Verpflichtung.

Doch es gibt weitere Unterschiede zwischen Osteopathie und Physiohterapie. Schauen wir nach der Ausbildung nun dazu mal konkret in die Praxis.

Worin liegt nun der Unterschied zwischen Osteopathie und Physiotherapie im Praxisalltag?

Grundlegend erfolgt Physiotherapie auf Verordnung des Arztes und damit gilt Physiotherapie als Heilhilfsberuf. Sie stellt einen Teil der klassischen Schulmedizin dar. Verfolgt wird ein symptomatischer Ansatz, das heißt, wenn der Nacken schmerzt erfolgt eine Behandlung des Nackens. Dazu wird eine geeignete Methode ausgewählt, welche einerseits aktive krankengymnastische Maßnahmen sein können aber auch passive manuelle Techniken sowie Wärme- und Kälteanwendungen oder Elektrotherapie sind möglich.

Das Spektrum der physiotherapeutischen Maßnahmen ist gigantisch.

Ein zu erfolgender Intervall von meist 1-2 pro Woche wird durch den Arzt für den Therapeut verbindlich festgelegt.

Die Therapiezeit ist durch die gesetzlichen Krankenkassen streng vorgegeben. Meist bewegt sich die Therapiezeit zwischen 15-20 Minuten inklusive An- und Ausziehen, Termine machen und Behandlung. Es gibt leider in diesem System aus meiner Sicht wenig individuellen Spielraum. Der Physiotherapeut rechnet die Leistung direkt mit der gesetzlichen Krankenkasse ab. Bei privater Versicherung muss der Patient die Rechnung an den Therapeut bezahlen um sich dann die erstattungsfähigen Beträge zurückzuholen.

Zum Osteopathen und damit zu einer Methode der Komplementärmedizin. geht man aus freien Stücken. Dieses Verfahren wird nicht verordnet. Jeder praktizierende Osteopath kann die Therapiezeit und die damit verbundenen Kosten frei wählen.

Und das ist der Punkt, welcher mich am meisten glücklich macht.

Zeit ist einfach ein gigantischer Doktor….

und ich bin wirklich froh, dass ich mir für jeden einzelnen Fall eine ganze Stunde Zeit nehmen kann. Das gibt mir sehr viel Freiheit, welche ich einfach brauche, um in Ruhe Menschen zu befragen, mir einen Eindruck von ihrem Zustand zu verschaffen und vor allem nachdenken zu können um eine schlüssige These aufzustellen. Darüberhinaus hilft mir der ausgedehnte Zeitintervall in meiner Kraft zu bleiben.

Der Osteopath arbeitet ausschließlich manuell – das heißt – mit seinen Händen.

Auf dem Markt kommt es doch zu recht beachtlichen Preisspannen. In Potsdam bewegt sich der Preis glaube ich gerade zwischen 75 – 100 Euro für ca. 45 – 60 Minuten.

Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Konzept welches versucht, die Ursache für die bestehenden Symptome zu suchen und natürlich im Idealfall auch zu finden.

Was macht der Osteopath anders als der Physiotherapeut

Während der Physiotherapeut eine Behandlung auf ärztliche Verordnung ausführt, stellt der Osteopathie seine eigenständige Diagnose sowie den dazugehörigen Behandlungsplan.

Um Osteopathie rechtssicher ausüben zu dürfen bedarf es der Erlaubnis der Heilkunde, also der Überprüfung als Heilpraktiker oder einen Titel als Arzt. Somit handelt der Osteopath eigenständig und nicht auf Anordnung oder Verordnung. Genau das ist es, was diese Methode bei Patienten recht beliebt macht. Über diesen und noch mehr Gründe, warum Osteopathie so beliebt ist, habe ich hier beschrieben.

Das Fazit zum Unterschied von Osteopathie und Physiotherapie

Ich habe hier in diesem Bericht das grundlegende Wesen der beiden Methoden beschrieben. Natürlich kommt es zu Vermischung und natürlich behandelt ein Osteopath manchmal auch symptomatisch und ein Physiotherapeut auch ganzheitlich. In keinster Weise möchte ich sowohl dem Einen als auch dem Anderen zu nahe treten und eine Wertung über die persönliche Arbeit abgeben. Heilkunde ist immer sehr individuell geprägt und setzt sich aus vielen Faktoren zusammen.

Vielmehr ist es mein Wunsch, mit diesem Beitrag ein wenig Übersicht über die derzeit bestehenden Methoden am Markt zu geben.

Aus meiner Sicht ergänzen sich diese beiden Methoden grandios.

Ich möchte mein in der Physiotherapie erworbenes Wissen auf keinen Fall missen, denn oft hilft es mir, die Bewegungabläufe am Mensch zu verstehen. Doch erst die Osteopathie hat mich gelehrt zu den Ursachen dafür durchzudringen. Und auch die Osteopathie war es, welche mir letztendlich die Werkzeuge an die Hand gegeben hat, zu diesen Ursachen vorzudringen.

Kann man Osteopathie und Physiotherapie gleichzeitig anwenden?

In der Praxis beobachte ich sehr oft, dass eine gleichzeitige sich ergänzende Behandlung wirklich schnelle und gute Erfolge bringt. Wichtig wäre hier, nach jeder Behandlung zumindest etwas Zeit verstreichen zu lassen. Ich verfolge immer den Grundgedanken: Eine Behandlung pro Tag reicht. Also entweder Physiotherapie oder Osteopathie. Ganz grundsätzlich kann man beide Therapieformen wunderbar parallel anwenden.

Und ist eigentlich ein Osteopath gleichzeitig ein Physiotherapeut?

Nein, das kann man so nicht pauschal sagen, dass ein Osteopathie immer auch gleichzeitig ein Physiotherapeut ist. In Deutschland sind jedoch sehr viele Osteopathen vorher als Physiotherapeuten tätig gewesen und sich später für eine Weiterbildung in Osteopathie entschieden.

Um diese Frage bei deinem Osteopathen zu klären, reicht manchmal schon der Blick in den Lebenslauf auf der Webseite des Therapeuten. Falls sich da nichts findet, einfach den Osteopathen fragen.

 

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit.

Was meinst Du dazu? Welche Erfahrungen hast Du sowohl mit der einen als auch mit der anderen Methode gemacht?

Autorin: Sandra Hintringer

Und hier kannst du dir diesen Beitrag als Podcast anhören.

 

Und wenn dich der Unterschied zwischen Osteopathie und Orthopädie ebenfalls interessiert – dann schau gleich mal hier:

Was ist eigentlich der Unterschied von Osteopathie und Orthopädie?

 

42 Kommentare

  • Gibt es auch Leute, die beides sind, Physiotheprapeuten und Osteopathen?
    Ich habe von meinem Orthopäden eine Rezept für Physiotherapie/Krankengymnastik bekommen, damit bin ich in eine Praxis für Physiotherapie gegangen. Der behandelnde Arzt ist aber auf der Internetseite als Osteopath mit Zulassung als Heilpraktiker bezeichnet – ist er damit dann *kein* Physiotherapeut?

    Antworten
    • Hallo Flo. Das ist eine sehr guteFrage von Dir. (ich nehme mal an, Du hast Dich verschrieben im Text). Es gibt viele Leute, die Physiotherapeuten sind und gleichzeitig Osteopath. Da die Osteopathie in Deutschland als eigenständiger Beruf nicht anerkannt ist, erwerben die meisten Osteopathen noch die Heilerlaubnis und sind somit Heilpraktiker. Wenn Du mit einem Physiorezept in eine Physiotherapiepraxis gehst, dann behandelt dich diese Person als Physio. Auch wenn er gleichzeitig Heilpraktiker ist. Streng genommen muss klar getrennt sein, zu welchen Zeiten das bzw. das andere praktiziert wird. Früher oder später sind die meisten Osteopathen dann nur noch als Heilpraktiker tätig. Ist Deine Frage ausreichend beantwortet? Lg Sandra

      Antworten
    • Hallo Flo. Das ist eine sehr guteFrage von Dir. (ich nehme mal an, Du hast Dich verschrieben im Text). Es gibt viele Leute, die Physiotherapeuten sind und gleichzeitig Osteopath. Da die Osteopathie in Deutschland als eigenständiger Beruf nicht anerkannt ist, erwerben die meisten Osteopathen noch die Heilerlaubnis und sind somit Heilpraktiker. Wenn Du mit einem Physiorezept in eine Physiotherapiepraxis gehst, dann behandelt dich diese Person als Physio. Auch wenn er gleichzeitig Heilpraktiker ist. Streng genommen muss klar getrennt sein, zu welchen Zeiten das

      Antworten
  • Hi Sandra,
    ich stehe momentan vor der Entscheidung, was ich jetzt nach meinem Fachabi mache.
    Eigentlich weiß ich schon, dass ich Osteopathin werden möchte, aber irgendwie weiß ich nicht welcher Weg der bessere ist.
    Wie ich schon rausgelesen habe bist du auch Physio. Würdest du es also empfehlen erst eine Ausbildung zur Physio zu machen und dann Osteo ?
    Oder würdest du zu einem Studium/Schule tendieren? Falls ja – bitte Empfehlungen :)

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    • Hallo Christina. Das ist auf keinen Fall eine leichte Entscheidung. Ich persönlich möchte die Physioausbildung und die paar Jahre, die ich in diesem Beruf klassisch gearbeitet habe, nicht missen. Ich habe mich in dieser Zeit unglaublich viel mit normalen Bewegungen beschäftigt – das wurde in unserer Osteoausbildung nicht vermittelt. Um Zeit und Geld zu sparen gehst Du den direkten Weg. Erfahrungen wirst Du in jedem Beruf im Laufe der Zeit sammeln. Wenn ich Du wäre, würde ich so viele wie möglich Infotage in den Ausbildungsinstituten nutzen. Würde mich mal interessieren, wie und warum Du Dich dann für das eine oder das andere entschieden hast. Viel Erfolg. Lg Sandra

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  • Und was wenn ein „staatlich anerkannter“ PHYSIOTHERAPEUT eine OSTEOPATHISCHE Behandlung macht?
    Dann müsste die wiederum SEHRWOHL von den Kassen (ALLEN!) übernommen werden, würde ich mal sagen!
    Denn bei meiner Erkrankung, wird die Osteopathie als DIE RICHTIGE BEHANDLUNG empfohlen.
    Bekam, beispielsweise ein andere Physio-Behandlung, die mir dann 4 Tage KRANKENHAUS bescherte!

    Was soll der (Entschuldigung:) Schwachfug, dass bei physiotherapeutischen Behandlungen, noch so ne Krämerei gemacht wird!!

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    • Hallo Sabina. Danke für deinen Kommentar, das klingt ein wenig nach Ärger. Das tut mir leid. Physiotherapie und Osteopathie sind aus meiner Sicht zwei völlig verschiedene Berufe. Eigentlich sollte der staatlich anerkannte Physiotherapeut also auch das anbieten – für was er staatlich anerkannt ist. Ansonsten kann er ja Osteopath sein – und eigenverantwortlich Osteopathie anbieten. Diese wird zumindest zum Teil von einigen Krankenkassen übernommen. Was genau meinst du mit Krämerei? Schreib gern nochmal genauer deine Frage. Liebe Grüße und vor allem alles Gute für Dich. Sandra

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  • Wow, Danke für die hilfreichen Infos!
    Ich suche gerade auch nach der besten Lösung …
    Habe einen Hochschulabschluss in den Geisteswissenschaften und somit keine Vorkenntnisse, bin also gezwungen den Heilpraktiker zu machen. Meine Ahnung bestätigt sich hier nur, dass niemand so wirklich durchblickt was Sinn macht und was die Schulen taugen ;- )
    Es bleibt wohl der Sprung ins Unbekannte.

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    • Hallo Viktor.
      Was wäre denn eine gute Lösung für Dich? Welchen weiteren Beruf strebst Du denn an? Physio oder Osteo? Oder ging es Dir nur um die Heilerlaubnis? Stell´ gern Deine Frage konkreter – dann könnnen wir schauen, was Dir helfen könnte. Die einzelnen Schulen taugen eine Menge – nur muss man eben wissen, wann man welche besucht :-) ….ein Sprung ins Unbekannte kann ja sehr erweiternd sein – dennoch – möglicherweise kann man Dir noch einige Fragen beantworten. Lg Sandra

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      • Ich möchte eine Ausbildung zum Osteopathen in Leipzig machen. Bis jetzt habe ich die Paracelsus-Schule im Blick. Habe mir vonseiten einer Osteopathin sagen lassen, sie könne sich nicht vorstellen wie die die Ausbildung in 30 Monaten anbieten wollen. Eine Freundin hat von einem ehem. Mitbewohner erzählt, der seinen Heilpraktiker dort machen wollte und nicht so begeistert war.

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        • Hallo Viktor. Es ist auf alle Fälle eine gute Entscheidung, die Ausbildung zum Osteopathen machen zu wollen. Ein herzerfüllender Beruf mit Zukunft :-) Paracelsus kombiniert HP und Osteo. Das ist sicherlich eine gute Idee und vermutlich der Grund, warum Du dorthin möchtest. Oder? Brauchst du den HP oder bist Du schon Arzt oder HP? In Deutschland braucht es die Heilerlaubnis, welche Du automatisch über die beiden Berufe erlangst. Auch ich bin stutzig über die geringe Stundenzahl für Osteopathie bei Paracelsus geworden. Im Vergleich kann ich Dir für Leipzig absolut die IFAO in Leipzig Lobstädt empfehlen. Ein reines Osteopathieinstitut, wo auch ich gelernt habe. Human, humorvoll, – für mich hat es total gepasst. Einen Tag der offenen Tür oder ein Infogespräch solltest Du Dir auf alle Fälle genehmigen. Hier dauert die Ausbildung zwar 5 Jahre – aber genau nach diesen hätte ich gern nochmal 3 angehangen, denn erst dann schließt sich so richtig der Kreis. Das Weiterlernen wird bleiben. Osteopathie ist ein Lebenswerk und ehrlich gesagt – unter 4 Augen und dann doch öffentlich – gruseln mich die derzeitigen Schnellbesohlungskurse. Osteopathie in seiner Ganzheit lässt sich nicht runterbrechen. Tut mir leid, dass ich keine bessere Nachricht habe ;-) – Lass mal bei Gelegenheit wissen, wie Du Dich entscheidest. Ist bestimmt auch für andere Leser interessant. Liebe Grüße und meld´ Dich gern, wenn Du noch mehr wissen möchtest. Lg Sandra

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          • Hallo Sandra,
            richtig, die Kombination von HP und OS in Vollzeit haben mich angesprochen, und auch die kurze Dauer der Ausbildung.
            Als Voraussetzung steht auf der Internetseite der IFAO …. Heilpraktiker, Arzt, Physiotherapeut … ich verstehe das so, dass ich medizinische Vorerfahrung brauche und damit ausgeschlossen bin, leider.

  • Update:
    Wie es aussieht, ist es bei der IFAO möglich mit dem Heilpraktiker im Herbst zu beginnen, und wenn das gut läuft, im nächsten Herbst in die Osteopathie einzusteigen. Werd mir mal beide Schulen, also die IFAO und die Paracelus-Schule mal ansehen im August und mich dann entscheiden.

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  • Die Fächer als Physiotherapeut fehlen noch: Elektrotherapie, Hydrotherapie & Nuerologie sowie Orthopädie.

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  • Hallo,
    Ich bin wie so manche hier ein kompletter Neuling und habe noch keine Ahnung davon, was mich in meiner näheren Zukunft bezüglich Ausbildungen und Studiengängen erwarten wird. Ich bin jetzt in der Q1 und werde auf mein Abi machen, aber mir ist immer noch unklar für was ich mich danach entscheiden soll.
    Osteopathie Studium nach einer Physio- Ausbildung ? oder direkt ins Studium ?

    Ich bin dadurch hin- und hergerissen, weil mir nicht klar ist, ob die Ausbildung als Physio nicht ein großer Baustein sein könnte für was danach kommt oder ob es nicht vollkommen überflüssig ist und man ohne jegliche Kenntnisse in der Osteo später gut beraten ist…
    (versuche etwas schneller durchzukommen was den Lehrgang angeht, weil ich ja schon 12 Jahre in der Schule verschleudert hab und ich zudem ja trotzdem älter werde und die Ausbildung und Studiengänge sich mit ins Alter ziehen :,,)
    will aber trotzdem nichts an anwendbarem und hilfreichem Wissen im Beruf nichts auslassen)

    Lg

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    • Hallo liebe Alina. Immerhin scheinst du fest entschlossen – Osteopathie studieren zu wollen. Das allein ist ein sehr guter Gedanke. Ich persönlich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich habe die Physiotherapieausbildung gemacht – einfach, weil es damals noch kein Osteopathiestudium in Vollzeit gab und die Osteopathie generell noch nicht so weit war in Deutschland. Ich möchte meine Physioausbildung und auch die berufliche Erfahrung auf gar keinen Fall missen. Dennoch glaube ich, dass ich, genau wie von Dir genannt, wenn ich heute noch einmal starten würde – in Vollzeitausbildung gehen würde. Eigeninitiative ist in diesem Beruf ohnehin gefragt – und das Lernen geht weit über die Grundausbildungen hinaus immer weiter. Insofern kannst du natürlich jederzeit Forbildungen besuchen, die eher physiotherapeutisch angelegt sind. Lass gerne mal hören – wie du dich entscheidest. Lg Sandra

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  • Ich bin gerade im 1. Jahr an der OSD in Berlin (Vollzeit) und habe bisher auch von den höheren Jahrgängen in der Richtung nichts gehört (also von wegen Physio wär vorher gut gewesen). Am besten kommst du mal zur Hospitation (Es gibt glaube ich 5 oder 6 Standorte für Vollzeit, in Hamburg sogar zwei Schulen), ich selber habe mir zwei angesehen, neben der OSD auch Schlangenbad. Was ich besonders toll finde sind die Dozenten, das bekommst du in eine Physio-Ausbildung glaube ich nicht (who knows).
    Soweit ich das mitbekomme, haben hier alle nach vier Jahren Ausbildung (mittlerweile wieder Bachelor) gut was gelernt und können selbstständig arbeiten, also no worry was das angeht. Mir hat mal ein Dozent (Weiterbildung) in Leipzig bei der Hospitation zugesteckt, dass es auch vielleicht gar nicht so schlecht sei „vorbelastet“ (oder so ähnlich) zu sein (mit der Arbeitsweise der Physios?).
    Na wie auch immer, ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen ;-)

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  • Hallo an alle, ich habe eure Kommentare und Fragen über osteo und physio gerade schnell gelesen und finde die Denkweise interessant, dass man gleich den osteo nach der Schule machen kann, irgendwie nicht gut.

    Ich bin seit 10 Jahren physio und beginne bald die osteo, da ich merke dass ich weiter kommen möchte.
    Seit Jahren arbeite ich eng mit osteos (und Ärzten) und anderen pts zusammen und habe für mich klar fest gestellt, dass jeder der den direkten bzw schnellen Weg zum osteo gewählt hat, es an Erfahrung fehlt.

    Ich wurde letztens vom pat. gefragt wie lange die osteo Ausbildung dauert, meine Antwort war:“ein ganzes Leben.“

    Ich persönlich kann jedem empfehlen, so viel Wissen, Denkweisen und metodiken etc. kennen zu lernen und darauf hin seinen eigenen Weg zu suchen, auf zu bauen. und nicht die schnelle Variante zu wählen -wird oft nicht gut.
    Es dauert eben ein ganzes Leben, je nach dem wie Hoch der eigene Anspruch ist.

    Antworten
    • Hey Annik. Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar- da sagst Du was sehr wahres und ich stimme Dir absolut zu! Viel Erfolg bei der Ausbildung! Lg Sandra

      Antworten
    • Hey Annika
      Ich habe bald meinen Abschluss (kein Abi) und möchte gerne eine Ausbildung als Physiotherapeutin machen. Kann man auch ohne Abi nach der Ausbildung, eine Ausbildung zur Osteopathin machen?
      Wäre ganz gut, wenn du mir ein paar Infos dazu schreiben könntest.

      Antworten
      • Hallo Alina,

        Du fragst jetzt eine Annika – ich erlaube mir mal eine Antwort, auch wenn ich Sandra bin ;-)
        Die Ausbildungs- und Einstiegsbedingungen erfährst Du immer beim jeweiligen Institut – das heißt – ruf´ doch einfach mal bei dem Institut an, welches Du Dir ausgesucht hast.
        Viel Erfolg.
        Liebe Grüße
        Sandra

        Antworten
    • Hey, wollte mal fragen im jahre 2021 ais der Zukunft (sehe der beitrag hat schon paar jahre auf den Buckel)….
      Gibt es einen Unterschied zwischen dem Studium/Ausbildung zum Osteopathen und der weiterbildung zum Osteopathen nach abgeschlossener Physiotherapie-Ausbildung?
      Weißt du vielleicht wie sich da die Kosten verlaufen?
      Und ist beides gleichwertig anerkannt?, also kann ich dannach in der Osteopathie tätig sein..
      Wahrscheinlich muss ich auch den HP haben…

      Und wenn ich das alles habe, kann ich mich dann z.b wenn ich meine eigene Praxis haben und ich auch Physiotherapeut bin.
      Mich Physiotherapeut und Heilpraktiker mit schwerpunkt Osteopathie nennen?

      Und falls du darauf keine direkt antwort hast, weisst du an wem, und wo ich sie am besten stellen könnte?
      Wer von dem weiß?…
      Ich würd gern die osteopathie machen, bib grade dabei meine Physio zu machen, bekomm das ganze zun glück sogar vergütet…
      Ist übrigens Neu.

      Danke im Vorraus für deine Antwort.

      Lg.

      Alex.Wa

      Antworten
  • Ich habe nach einer LWS OP den rechten Fuß gelähmt ebenso spielte die Blase verrückt habe nach 3 Monaten Reise nach Gran Canaria gemacht habe hier einen ostherapeuten gefunden der viel vollbracht hat nervenschmerzen sind zum Teil noch da aber guter Fortschritt das schafte der physiorapeut nicht Medikamente konnten stark eingeschränkt werden kann nur jedem das empfehlen

    Antworten
    • Hallo Sueglind. Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht! Gute Besserung weiterhin. Lg Sandra

      Antworten
  • Physio ist klasse, aber in meinem Fall war die ganzheitliche Osteopathie vorne. Hin bin ich wegen(eingebildetem) starken Herzschlag. Danach hatte ich ein geraderes Becken, eine weichere Gallennarbe und zwei gleich lange Schultern. Also TOP für die ganzheitliche Osteopathie!!

    Antworten
  • Hi auch wenn es wenig mit den vollkommen richtig dargestellten Berufsbeschreibungen zu tun hat.
    Die trockene Differenzierung zwischen Physio und Osteoparhie wäre : soweit bisher in Landgerichtsurteilen richtungsweisend entschieden, wird Osteopathie der Heilkunde zugerechnet und es bedarf der Zulassung als Heilpraktiker. Als nicht kassenzugelassener Physiotherapeut kann jeder durchaus eine ebenso holistisches Therapiekonzept haben, wie ein Osteopath. Die Therapiemethoden dafür sind vorhanden. Einzig den Bereich der Heilkunde darf der Physio als solcher nicht nutzen. Dann ist man im Rahmen der Prävention tätig. Wer eine Kassenzulassung hat, muss aich dagegen an die antiquierten Vorschriften im Vertrag halten oder ihn eben kündigen. Das wäre der praxisrelevante Unterschied.

    Antworten
  • Ich bin selbständige Rehaberaterin und schicke häufig die Betroffenen begleitend zum Physiotherapeuten auch zum Osteopathen.
    Meine Erfahrungen sind, dass durch die Kombination beider Verfahren, die Behandlungsdauer deutlich verkürzt werden und die Patienten sich wesentlich schneller erholen.
    Ein wichtiger Faktor ist sicherlich, dass sich der Osteopath deutlich mehr Zeit nehmen kann als der Physiotherapeut.
    Ich bin ein absoluter Verfechter von der Kombination Physio- und Osteopathie.

    Antworten
  • Hallo Sandra :)
    Gerade habe ich mir all die Kommentare durch gelesen und bin aber habe meine eigene Frage gefühlt noch nicht ganz beantwortet bekommen, daher wollte ich gerne nochmal schreiben :)

    Ich stehe aktuell vor der Entscheidung Osteopathie oder Physiotherapie zu studieren.
    Der Vorteil der Physiotherapie wäre, dass ich das beispielsweise in Furtwangen umsonst studieren kann und danach eben auch recht sicher ein Einkommen habe, da man vom Arzt ja Patienten überwiesen bekommt. Man muss also nicht bangen, danach mit nichts da zu stehen.
    Die Osteopathie ist noch immer mit sehr hohen Kosten verbunden um es zu studieren und auch danach habe ich die Angst, eventuell nicht direkt ins Berufsleben einsteigen zu können. Schließlich bekommt man nur hier Patienten, die finanziell so stabil sind, dass sie sich die Behandlung selbst leisten können. Unterstützung von Krankenkassen gibt es ja nur bedingt.

    Schaue ich mir aber genau an was man als Osteopath und Physio macht, wie man behandelt usw. tendiere ich stark dazu den Weg als Osteopath einzuschlagen.

    Nun bin ich aber am überlegen ob es denn sinnig ist, eventuell erst das kostenlose Studium zum Physio zu machen und sich danach eben richtung Osteopathie weiter zu bilden mit berufsbegleitendem Studium usw (habe gehört das ist gar nicht so einfach und auch nicht direkt möglich..?!).
    Ich interessiere mich auch stark für Ernährung und Heilkräuter um einen Menschen eben von außen wie auch von innen behandeln und heilen zu können..
    Gefühlt spricht das auch eher wieder der Osteopathie (und durch bzw neben dem Studium mit abgeschlossene Heilpraktiker) zu.
    Nun bin ich völlig durcheinander und unentschlossen.. Ich weiß nicht wie ich das Studium überhaupt finanzieren soll und wo bzw. bei welcher ‚Uni‘ das Studium am Besten abgeschlossen werden sollte.
    Aktuell schaue ich mir die Hochschule Fresenius in Idstein an.

    Ich finde aber nicht wirklich viel im Internet heraus darüber. Auch welche Hochschule ein gutes Studium anbietet und welche man eventuell eher meiden sollte (gibt an der Qualität ja sicher auch hier Unterschiede, wie bei jeder normalen Uni).

    Gibt es hier irgendeinen Rat für mich?

    Antworten
    • Hallo Meike. Das ist in der Tat keine leichte Entscheidung. Ich kann sie Dir nicht abnehmen – aber meine Gedanken teilen. Allein Dein Forscherdrang und Deine Neugier spricht für die Osteopathie. Ich selbst bin den Weg zunächst über die Physioausbildung gegangen – um dann die 5jährige Weiterbildung und auch die Überprüfung zur Heilpraktikerin zu absolvieren. Aber einfach aus dem Grund, weil die Osteopathie damals 1996 überhaupt noch nicht so präsent war wie heute. Ich bereue nix, möchte auch die Physioausbildung und die paar Jahre funktionelle Erfahrung in dem Beruf (bei mir war das die Neurologie) nicht missen. Es ist ein sehr schlauer Aspekt von Dir – zunächst eine staatlich anerkannte Ausbildung zu absolvieren. Die kann Dir keiner mehr wegnehmen und zumindest bis vor Corona – waren Physios gefragter denn je. Wie es berufspolitisch in der Osteopathie weitergeht – weiß kein Mensch. (als ich 2002 die Weiterbildung begann hieß es immer, wenn ihr fertig seid – also 2007, ist der Beruf in Deutschland als eigenständiger Beruf anerkannt.) Jetzt haben wir 2020 – der Beruf ist noch nicht staatlich anerkannt und ich muss Dir sagen – mittlerweile bin ich froh drum. Eine Anerkennung dieses Berufes würde doch einiges an Restriktionen bedeuten, das heißt, das Wesen der Osteopathie würde beschnitten…. aber genau wie Du schreibst – ist es eben schwierig, sich für das eine oder andere zu entscheiden. Jetzt schreibst Du, dass Du dich noch für Ernährung und Kräuter – Felder, die gern von Heilpraktikern mit eingebracht werden. (in der Physio könntest Du das auch – es bleibt nur leider oft viel zu wenig Zeit dafür)…. Du bist aus meiner Sicht auf dem sehr guten Weg, in Ruhe abzuwägen. Wäge finanzielle Machbarkeit ab (woher bekommst Du in der Zeit des Osteostudiums Geld, wer kann Dich unterstützen – Familie, Stiftungen, Kredite?), wie realsierst Du die heilpraktische Überprüfung) ……hier ist mal noch ein Link, wo zumindest die allermeisten Schulen aufgelistet sind, die Vollzeit anbieten. Ob sie gut oder schlecht sind, weiß ich leider nicht. https://www.osteokompass.de/ausbildung-schulen– ….so und nun mal noch ein semiprofessioneller Tipp … was sagt denn Dein Bauchgefühl? Wofür brennst Du? Diesen Weg solltest Du gehen wenn nicht nur Geld sondern auch Lebenszufriedenheit mit hineinspielen soll. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die richtige Entscheidung für Dich findest …. schreib gern mal, welche es geworden ist. Lg Sandra

      Antworten
      • Hallo Sandra :)

        Wow, erst mal Dankeschön für diese super schnelle und ausführliche Antwort! Wirklich, riesen Dank!!

        Das hat auf alle Fälle schon viel geholfen! Mein Bauchgefühl sagt klar Osteopathie. Und die heilpraktischen Kenntnisse dazu zu erlernen ist für mich wie die Kirsche auf der Torte.

        Ich schau mir gleich an was ich alles bei dem Link an Schulen finden kann!
        Und sollte ich mich für Osteopathie entscheiden, es aber nicht finanziert bekommen, kann man Physio als ‚kostenfreies‘ Studium ja auch immer noch als Plan B behalten :)

        Ich schreibe dann nochmal, wenn ich eine Entscheidung getroffen habe.

        Viele Grüße,
        Meike

        Antworten
        • Hallo Meike, mir geht es so wie dir…. Ich interessiere mich eher für die Osteopathie und Heilkunde, aber scheue etwas vor den verbundenen Kosten zurück… Mal sehen, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Alles Gute, danke für die interessanten Kommentare!

          Antworten
          • Und wie sieht es mit Ergotherapie aus? Wie passt die dazwischen? Die bezieht ja auch kognitive Fähigkeiten ein. Da hatte ich noch von gelesen…

  • Weder durch eine üppige Beschreibung der Ausbildung zum Osteopathen (die nicht einheitlichen Standards folgt, noch im Rahmen medizinischer Asbildungen eine Rolle spielt) noch anhand der formalen Beschreibung der Arbeit eines Osteopathen im Vergleich zum Physiotherapeuten läßt sich ein Alleinstellungsmerkmal fundiert belegen. Die Wirkung manueller THerapieverfahren im Bereich Physiotherapie, die manchmal auch genau so in der Osteopathie angewendet werden, dann aber unter blumigen Sonderbezeichnungen , haben bei richtigem Einsatz unzweifelhaft eine Wirkung. Allerdings muss der Physiotherapeut abwägen ob er sich mit der Anwendung im rechtsfreien Raum bewegen möchte oder bei dem Prozedere des Delegationsverfahrens bleibt, da dieser anerkannte Beruf keine Heilerlaubnis hat. Zur Wirksamkeit der Osteopathie sind von verschiedenen Fachgesellschaften der Medizin Studien und Metaanalysen veröffentlicht worden. Im Durchschnitt mit folgender Aussage:….
    Grundsätzlich ist festzustellen, dass einigermaßen zuverlässige Aussagen zur Wirksamkeit/Effektivität osteopathischer Behandlungen nur bei wenigen Erkrankungsbildern vorliegen (im Wesentlichen bei chronischen Schmerzsyndromen der Wirbelsäule), einzelne RCTs aber auch auf positive Effekte außerhalb des Bereichs muskuloskelettaler Störungen, vor allem im viszeralen Bereich hindeuten. Es handelt sich dabei typischerweise um Störungen, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass keine primär irreversiblen Strukturveränderungen vorliegen wie etwa die eingeschränkte Funktionsfähigkeit älterer Menschen (33), Fibromyalgie (34), rezidivierende Otitis media (35), jugendliches Asthma (36) oder Dreimonatskoliken (37).
    Unter Berücksichtigung der Schwierigkeit der Differenzierung der drei osteopathierelevanten Bereiche parietal, viszeral und kraniosakral wird klar, dass für den Bereich der viszeralen „Osteopathie“ deutlich weniger wissenschaftliche Grundlagen vorhanden sind und diese für den Bereich der kraniosakralen „Osteopathie“ fast vollständig fehlen. Studien über die Wirksamkeit der Kraniosakraltherapie weisen methodische Mängel auf, die Wirkweise bleibt spekulativ. Auch die durch bildgebende Verfahren im Mikrobereich festgestellte Bewegung der Schädelnähte, welche zudem nur bei großen Kräften auftritt, welche in der manuellen Therapie kaum erreicht werden, ist so gering, dass der menschliche Tastsinn sie nicht mehr wahrnehmen kann (38, 39, 40). Sie wird auch durch neuere Arbeiten von Osteopathen selbst grundsätzlich infrage gestellt (41).
    Dtsch Arztebl 2009; 106(46): A-2325 / B-1997 / C-1941

    Antworten
    • Hallo Ralf. Vielen Dank für Deinen überaus ausführlichen Kommentar. Grundsätzlich hatte ich jedoch im Beitrag nicht die Wirksamkeit von Osteopathie diskutiert, sondern eine Frage beantwortet – welche mir sehr oft gestellt wird. Was ist der Unterschied zwischen Osteopathie und Physiotherapie. Bei Dir klingt es, als hättest Du irgendwie eine schlechte Erfahrung mit Osteopathie oder Osteopathen und müsstest die nun überall kundtun, wo sich Gelegenheit bietet. Aber so richtig zum Thema hat´s ehrlich gesagt nicht gepasst. Ich wünsch´ Dir alles Gute.

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  • Hier wird der Unterschied zwischen Osteopathie und Physiotherapie wunderbar erklärt. Ich kann diese Seite nur weiterempfehlen. Wirklich lesenswert.
    Beste Grüße aus Oberhausen sendet
    Harald Adam

    Antworten
  • Hey, wollte mal fragen im jahre 2021 ais der Zukunft (sehe der beitrag hat schon paar jahre auf den Buckel)….
    Gibt es einen Unterschied zwischen dem Studium/Ausbildung zum Osteopathen und der weiterbildung zum Osteopathen nach abgeschlossener Physiotherapie-Ausbildung?
    Weißt du vielleicht wie sich da die Kosten verlaufen?
    Und ist beides gleichwertig anerkannt?, also kann ich dannach in der Osteopathie tätig sein..
    Wahrscheinlich muss ich auch den HP haben…

    Und wenn ich das alles habe, kann ich mich dann z.b wenn ich meine eigene Praxis haben und ich auch Physiotherapeut bin.
    Mich Physiotherapeut und Heilpraktiker mit schwerpunkt Osteopathie nennen?

    Und falls du darauf keine direkt antwort hast, weisst du an wem, und wo ich sie am besten stellen könnte?
    Wer von dem weiß?…
    Ich würd gern die osteopathie machen, bib grade dabei meine Physio zu machen, bekomm das ganze zun glück sogar vergütet…
    Ist übrigens Neu.

    Danke im Vorraus für deine Antwort.

    Lg.

    Alex.W

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    • Hallo Alexander.
      Das sind wirklich viele Fragen – es wäre gut, wenn Du Dich einfach an die osteopathischen Schulen / Ausbildungsinstitute mit den von Dir unterschiedlich genannten Formaten (Studium – Vollzeit? – Weiterbildung / nebenberuflich) wendest. Diese Institute bieten oft Informationstage zur Ausbildung an. Viel Erfolg! Liebe Grüße – Sandra

      Antworten
  • Hallo Alexander,
    es spielt auch eine Rolle, in welchem Bundesland du dann als Osteopath tätig werden willst, da es aktuell noch kein Berufsgesetz gibt.
    Melde dich doch einfach mal bei einem Verband.
    Viele Grüße,
    J.
    (Anmerkung d. Red.: Dieser Kommentar wurde bearbeitet, da Werbung in den Kommentaren nicht gewünscht ist – Liebe J. – Für eine bezahlte Kooperation dürfen Sie sich gern bei mir melden.)

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